Auch die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft muss Klimaschutz umsetzen!

Der Zuzug von Menschen in die südliche Metropolregion ist ungebrochen, dementsprechend ist Wohnraum ein knappes Gut. Daher hat der Landkreis die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft für den Landkreis Harburg gegründet, der viele Gemeinden beigetreten sind. Das Ziel der Gesellschaft ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Dem Internetauftritt der „KWG kommunale Wohnungsbaugesellschaft für den Landkreis Harburg“ ist zu entnehmen, dass inzwischen in mehreren beteiligten Gemeinden Neubauprojekte fertiggestellt und vermietet wurden. Die Gebäude wurden allerdings nur nach dem gesetzlich vorgeschriebenen Energiestandard geplant und errichtet. Darüber hinaus zeigen die Fotos der neuen Gebäude im Internet weder Fotovoltaikanlagen noch Begrünung auf den Dächern.

Dies nimmt die Gruppe Grüne/Linke im Kreistag zum Anlass, hier eine Neuorientierung des Wohnungsbaus zu fordern, hat doch der Kreistag beschlossen, bis 2040 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.

Der gesetzliche Neubaustandard, nach dem die KWG bislang arbeitet, liegt bei 75 % des Niveaus eines Referenzgebäudes. Der neue geförderte KfW-40 Standard benötigt nur 40 % der Energie des Referenzgebäudes. Ein Gebäude nach dem Effizienzhaus-40 Standard ist daher fast doppelt so gut wie der gesetzliche Standard. Daher fordert die Gruppe Grüne/Linke in einem Antrag, dass die KWG bei zukünftigen Neubaugebäuden den geförderten Effizienzhaus-40 Standard der KFW anwendet und Planung und Bau durch eine Energieeffizienz-Expertin oder einen Energieeffizienz-Experten begleiten lässt.

Generell ist bei energetischen Baumaßnahmen gute Planung wichtig. Deshalb lohnt es sich grundsätzlich, fachkundige Unterstützung zu nutzen. Bei der Beantragung von Fördergeldern bei der KfW ist diese Begleitung durch eine Energieeffizienz-Expertin oder einen Energieeffizienz-Experten vorgeschrieben. Diese Baubegleitung wird jedoch ebenfalls gefördert.

Weiterhin sollen zukünftig die Dächer der Gebäude der KWG für die Installation von Fotovoltaikanlagen genutzt werden, die auch durch Dritte erfolgen kann. Auch die Gestaltung der Dächer als Gründach im Sinne des Ziels einer Schwammstadt soll geprüft werden.

„Der Landkreis und die Gemeinden haben eine wichtige Vorbildfunktion für die Gesellschaft bei der Energiewende! Daher ist die KWG, bei der Landkreis und Gemeinden zusammenwirken, prädestiniert für das Aufzeigen von neuen Wegen in der Gebäudeplanung – und Erstellung,“ begründet Elisabeth Bischoff von der Gruppe Grüne/Linke ihren Antrag. Der soll auf der ersten Sitzung des Kreisausschuss für Bauen und Planen im Februar diskutiert und beschlossen werden.

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2 Kommentare

  1. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass alle Gebäude der KWG blaue Dächer bekommen (PV oder Solarthermie), auch wenn das momentan vielleicht keine schwarze Null ergibt. Um in 2040 die Klimaneutralität erreichen zu können, müssen wir jetzt starten, nicht in 2039! Es gibt zudem lokale Energiegenossenschaften, die diese Dächer gerne mit PV-Modulen belegen, falls die KWG das nicht leisten kann. Den erneuerbaren Strom vom Dach können die Mieter dann direkt im Haus verwenden. Ebenso sollten künftige Neubaugebiete im Landkreis von Anfang an hohe Energiestandards festschreiben – bevor die Grundstücke verkauft werden.

    1. Danke für die Unterstützung! Je mehr Menschen in diese Richtung denken und danach handeln, desto besser erreichen wir die nötige Energie- und Bauwende. Lisa Bischoff