Fraktionsvize Meyer: Zu wenig, zu spät und nicht klimagerecht – Gas aus dem Watt verstößt gegen Landesklimagesetz
Wirtschaftsminister Althusmann (CDU) hat am Mittwoch (20. April) zusammen mit der niederländischen Betreiberfirma ONE Dyas die Pläne für die umstrittene Erdgasförderung im Wattenmeer vor Borkum präsentiert. Aus Sicht der Grünen im Landtag wäre dies ein Irrweg. Die Fördermenge wäre zu klein und käme viel zu spät, um die schon bald angestrebte Unabhängigkeit von russischem Gas zu erreichen. Die Ausweitung der Förderung von klimaschädlichem fossilem Gas verstoße gegen Klimaschutzziele der Landesregierung.
Christian Meyer, Fraktionsvize:
Hintergrund:
Die geplante Erdgasförderung vor Borkum kann die russischen Gaslieferungen nicht ansatzweise ersetzen. Es ist zwar die Rede von 60 Milliarden Kubikmetern Erdgasvorkommen – hier handelt es sich jedoch um reine Prognosen für alle, auch die nicht erschlossenen Felder. Der Großteil der vermuteten Erdgasfelder im Wattenmeer ist noch gar nicht näher untersucht. Beantragt ist bislang nur die Förderung von 7,5 Milliarden Kubikmeter im Feld N05-A – jährlich sollen so 1,4 bis 2,1 Mrd. Kubikmeter Erdgas pro Jahr fließen.
Der Landtag hat sich im Oktober 2021 mit den Stimmen von SPD, CDU und Grünen klar gegen Öl- und Gasbohrungen in Niedersachsens Küstengewässern ausgesprochen, weil diese unvereinbar mit dem Klimaschutz und dem strengen Schutzstatus des Wattenmeers. Auch im Koalitionsvertrag auf Bundesebene werden neue Öl- und Gasförderungen in der Nordsee abgelehnt. Die Grünen stehen weiterhin zu diesen Beschlüssen und wollen den Ausstieg aus fossilen Energien mit verschiedenen Maßnahmen beschleunigen.