Zwei Jahre Corona-Pandemie bedingter Einschränkungen für die Kinder und
Mitarbeiter*innen in Schulen und Kitas liegen hinter uns. Diverse
Studien belegen, dass dies für die Kinder und Jugendlichen gravierende
psychische Folgen und Beeinträchtigungen ihrer Bildungsbiografie
bedeutet. Alle Verantwortlichen stimmen darin überein, dass die Schulen
auch im kommenden Herbst und Winter ein sicherer Ort für unsere Kinder
sein müssen.
Das derzeitige Sinken der Inzidenzen darf nicht darüber hinwegtäuschen,
dass im Herbst die gleiche Situation wie in den vergangenen Jahren zu
erwarten ist. Viele seriöse Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich
spätestens im Herbst veränderte Mutationen des Virus erneut ausbreiten.
Über deren Gefährlichkeit und Ansteckungsfähigkeit kann im Moment nur
spekuliert werden.
Winsen setzt bei den Schutzmaßnahmen in den Einrichtungen möglichst
auf stationäre raumlufttechnische Anlagen. Diese werden im kommenden
Herbst in einigen Gebäuden noch nicht abschließend installiert sein
können; in anderen ist ein Einbau generell nicht möglich. Die
nachträgliche Ausstattung eines Klassenraumes mit einer
raumlufttechnischen Anlage schlägt mit rund 25.000 € zu Buche, während
die Anschaffung eines adäquaten mobilen Luftreinigers für ca. ein
Viertel dieser Kosten zu realisieren ist.
Von einem mobilen Luftreinigungsgerät mit klassischer Filtertechnologie
gehen keinerlei Gefahren aus. Die Geräte seien leicht und ohne großen
Aufwand z. B. von einem Hausmeister auf- und umzustellen. Auch die
Wartung hält sich technisch und vom Zeitaufwand her in einem zu
vernachlässigen Bereich. Adäquate Luftreiniger ermöglichen den
sechsfachen Luftwechsel pro Stunde, ohne dass dies zu
Geräuschentwicklungen führt, die von den im Raum befindlichen Personen
als störend wahrgenommen werden. Durch Fensterlüftung ist niemals das
gleiche Ergebnis wie durch Luftfilterung zu erzielen.
Selbstverständlich werden auch andere Schadstoffe und Feinstaub
ausgefiltert, was wiederum z. B. Allergikern zugutekommt. Die
Ansteckungsgefahr durch Viren insgesamt (Grippe etc.) wird minimiert.
Der Stromverbrauch mit 0,30 € pro Tag und Gerät dürfte deutlich unter den
Kosten liegen, die durch die Kompensation des Wärmeverlusts durch das
regelhaft notwendige Querlüften anfällt. Diese Kosten werden
erwartungsgemäß auch bedingt durch die derzeitigen
Versorgungsunsicherheiten erheblich steigen.
Auch läuft ein erhöhter Verbrauch den Zielen der Stadt zu mehr
Klimafreundlichkeit und Treibhausgasemission zuwider. Der schulische
Erziehungsauftrag gibt einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen vor.
Auch hier hat die Stadt Winsen als Schulträger eine Vorbildfunktion.
Margot Schäfer
Sprecherin Ortsverband Winsen/Elbmarsch
Bündnis 90/Die Grünen