Die Grünen in Winsen fordern sichere (Schul-)wege für Kinder in Winsen.
Die Wege zu den Grundschulen in Winsen sind unterschiedlich lang und teilweise nicht ganz ungefährlich, insbesondere für SchulanfängerInnen.
Bereits in den letzten Jahren wurde von besorgten BürgerInnen auf besonders auffällige Gefahrenstellen hingewiesen. So ist z. B. die Überquerung der Hamburger Straße für FußgängerInnen am Hansekreisel (bei Famila) nach wie vor ein schwieriges Unterfangen. Die viel befahrene Hauptstraße hat auf Höhe der Bushaltestelle Musikschule weder einen Zebrastreifen, noch eine Ampel. Lediglich eine Querungshilfe in der Mitte der Fahrbahn ermöglicht das Überqueren in Etappen. Sicherer ist dies aber keineswegs, da zum einen nur begrenzt Platz auf dieser Querungshilfe ist und zum anderen der Verkehr mit 50 Km/h sehr nah und schnell an den FußgängerInnen vorbeirast.
Vorwiegend Kinder, die zur Musikschule wollen, aber auch Mütter mit Kinderwagen oder ältere Menschen, die zum Einkaufen wollen, sind gezwungen an dieser Stelle die Straße zu überqueren. Die nächste Ampel ist erst auf Höhe der Esso-Tankstelle ca. 450 m entfernt.
Auch der Schulweg für Kinder aus den nördlich des Wichernwegs liegenden Wohngebieten gestaltet sich als schwierig, da eine Straßenüberquerung auch hier nur mit größter Vorsicht möglich ist. Die Hoopter Straße hat weder auf Höhe des Kiebitzweg, welcher direkt auf die Hanseschule zuläuft, noch an anderer Stelle einen Zebrastreifen oder eine Ampel, um die Kinder sicherer über die Straße zu führen. Auch hier soll eine sog. Querungshilfe im Kreisel (auf Höhe Wichernweg) das Überqueren ermöglichen. Aber auch hier würden Kinder in der Mitte der Fahrbahn stehend warten, um die zweite Fahrspur passieren zu können. Insbesondere in den dunkleren Monaten im Jahr sind sie für AutofahrerInnen dadurch nur schwer zu erkennen. Da die Straßenüberquerung an dieser Stelle nicht nur für SchülerInnen, sondern auch für viele weitere FußgängerInnen genutzt wird, sehen wir dringenden Handlungsbedarf.
In Winsen gibt es weitere ähnliche Stellen, sodass ein Konzept „Sicherer Schulweg“ für Winsen notwendig ist.
Hierbei ist zu bedenken, dass SchulanfängerInnen aufgrund ihres Entwicklungsstandes den komplexen Situationen des Straßenverkehrs nicht gewachsen und schnell überfordert sind.
- Aufgrund ihrer geringen Körpergröße fehlt ihnen vielfach der nötige Überblick, und sie werden leicht übersehen.
- Wegen ihrer kurzen Beine benötigen sie mehr Schritte und brauchen somit länger zum Überqueren einer Fahrbahn.
- Kinder sind noch sehr ichbezogen: Sie denken, wenn ich das Auto sehe, dann sieht es auch mich.
- Kinder lassen sich stark ablenken und sind spontan, wodurch Gefahren heraufbeschworen werden.
- Kinder haben aber auch eine „lange Leitung“: Für das Reagieren in einer nicht zu schwierigen Situation benötigen sie die 2,5- bis 3-fache Zeit eines Erwachsenen.
- Kinder können erst in einem Alter von 10 Jahren rechts und links unterscheiden.
- Ihr Gesichtsfeld ist deutlich eingeschränkt, was besonders dazu führt, dass sie seitlich nahende Gefahren nicht so wie Erwachsene „aus den Augenwinkeln“ erkennen können.
- Geräusche können noch nicht sicher unterschieden werden. Und die Richtung zu bestimmen, aus der ein Geräusch kommt, ist gänzlich unmöglich.
- Kinder sind benachteiligt, wenn es darum geht, aus dem „Geräuschsalat“ wichtige, manchmal sogar lebenswichtige Geräusche herauszufiltern.
- Wegen dieser Verhaltensweisen sind Kinder für die anderen Verkehrsteilnehmer unberechenbar.
- Sind die Schulwege sicherer, werden Kinder seltener mit dem Auto gebracht, das führt zu weniger Stau und entsprechend weniger gefährlichen Situationen vor den Schulen durch z. B. Wendemanöver von Eltern (z. B. wochenlanger Polizeieinsatz an der Schule Ilmer Barg). Die angestrebte Selbstständigkeit von Kindern wird erhöht, wenn sie ihren Schulweg alleine, aber vor allem sicher meistern können.
Hier gibt es den Link zum Antrag
Mit freundlichen Grüßen
Margot Schäfer, Dietmar Holz, Luc Jan Hornstra, Janine Herzberger