Auch im Landkreis Harburg fehlen immer mehr erschwingliche Wohnungen. Nach Berechnungen des Bundes ist die Zahl der Sozialwohnungen in Niedersachsen auf einen absoluten Tiefstand von nur noch 60.265 Sozialwohnungen gesunken. Mit 7000 verlorenen Sozialwohnungen im Jahr 2020 hat die große Koalition in Niedersachsen dabei den Negativrekord unter den Bundesländern.
Abgeordneter Detlev Schulz-Hendel: „Auch im Landkreis Harburg steigen die Mieten, die Baukosten und es fehlen gerade Wohnungen für einkommensschwache Gruppen. Immer mehr Menschen müssen mehr als ein Drittel ihres Einkommens inzwischen für die Miete ausgegeben. Wohnen darf nicht zur Armutsfalle werden.“ Die Grünen fordern daher im Landtag die Gründung einer neuen Landeswohnungsbaugesellschaft, die als Partner der Kommunen für erschwinglichen, klimaschonenden und barrierefreien Wohnraum sorgt. Schulz-Hendel: „Die öffentliche Hand soll insbesondere leerstehende Wohnungen aufkaufen, energetisch sanieren und zu günstigen Mieten anbieten. Angemessener Wohnraum ist ein Menschenrecht und hier muss der Staat für erschwinglichen Wohnraum mit Würde sorgen.“
Gerade in Altbauten gibt es noch hohe Heiz- und Energiekosten, die die Warmmiete verteuern, rechnen die Grünen vor. Mit einem Förderprogramm gerade für die energetische Sanierung von Altbauten, können sowohl die Klimaschutzziele erreicht werden, als auch die Mietnebenkosten für fossilen Energien deutlich gesenkt werden. „Die Heizung der Zukunft ist aus Erneuerbarer Energie ohne teure Kosten für Öl und Gas“, betont Schulz-Hendel. Auch der flächensparende Ausbau von Dachgeschossen soll stärker vom Land gefördert werden.
Die Grünen im Landtag fordern das Bauen zu entbürokratisieren und zu erleichtern. Dazu gehört auch die kostentreibende Stellplatzpflicht für Autos in der niedersächsischen Bauordnung zu streichen. Schulz-Hendel: „Immer mehr Menschen wollen ohne Auto leben oder sich Autos teilen. Zwangsweise Vorgaben für zusätzliche Parkplätze erhöhen die Baukosten erheblich.“ Als ersten Schritt fordern die Grünen bei neuen Bebauungsplänen auf kostentreibende Vorgaben für Autostellplätze zu verzichten, was jetzt schon nach der Niedersächsischen Bauordnung möglich ist. Schulz-Hendel: „Auch autofreie Quartiere mit guter ÖPNV- und Fahrradanbindung sind möglich und erhöhen die Lebensqualität. In Kooperation mit einer Wohnungsgesellschaft des Landes könnten auch bei uns in der Region Innenstädte, Quartiere und Dörfer modernisiert, Leerstand bekämpft und Gebäude klimaneutral saniert werden. Als erster Schritt könnten auch kommunale Wohnungsbaugesellschaften oder Genossenschaften stärker gefördert werden und den dringend benötigten Wohnraum zu fairen Mieten schaffen. Das Nichtstun der Großen Koalition in Hannover auf dem Wohnungsmarkt ist nur durch gegenseitige Blockade von CDU und SPD zu erklären. Wir wollen eine Landeswohnungsgesellschaft jetzt und nicht erst nach der Wahl.“