Der Grundsatzprogrammprozess ist in vollem Gange und jeder darf sich daran beteiligen. So arbeiten auch verschiedene Mitglieder aus unserem Landkreis in LAGen oder auch als Einzelpersonen an Anträgen zur Verbesserung des Grundsatzprogramms. Die Anträge müssen Unterstützung finden, damit sie bearbeitet werden. Du kannst die Anträge jeweils durch das Klicken auf den Link unterstützen. Die Unterstützung ist noch bis zum 31.07. möglich.
Gesund & Pflege von Oliver Martini
im Landesausschuss Gesundheit & Pflege haben wir intensiv den Abschnitt zu Gesundheit & Pflege des GRÜNEN Grundsatzprogrammentwurfs diskutiert. Aus den Ergebnissen haben einige Aktive Änderungsanträge formuliert, die ich jetzt unter meinem Namen im Beteiligungsgrün eingereicht habe, da die Zeit zum Sammeln der 49 Unterstützer immer enger wird.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr unsere Änderungsvorschläge bis zum 31.07.2020 unterstützen würdet, damit sie dann in die weitere Diskussion gehen können. Ihr müsst nur über den jeweiligen Link den Vorschlag aufrufen und Euch als Unterstützer registrieren.
Es sind folgende Vorschläge:
(202) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1561
(203) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1562
(204) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1565
(205) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1569
(206) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1571
(207) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1573
(208) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1585
(209) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1574
(210) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1575
(212) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1586
(214) https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1584
Ich habe den gesamten Text auch dieser Email angehängt, so dass Ihr gezielt die Anträge aufrufen könnt, die Ihr unterstützen möchtet. Habt Ihr Fragen zu den Anträgen oder Diskussionsbedarf, nehmt bitte direkt mit mir Kontakt auf.
Viele Dank für Eure Unterstützung.
Kapitel 4: Zusammen leben
Gesundheit und Pflege
Vorschlag zu (202)
(202) In der global vernetzten Welt des 21. Jahrhunderts ist spätestens seit der Corona-Krise klar, dass moderne Gesundheitssysteme für alle unverzichtbar sind. Gesundheit ist ein globales Gemeingut. Internationale und solidarische Kooperation bei Gesundheitsforschung und dem Aufbau guter Gesundheitssysteme ist eine gemeinsame Aufgabe der Weltgemeinschaft.Es braucht weltweit eine Versorgungsicherheit mit zentralen Arzneimitteln und Materialien. Sie müssen auch in Europa produziert werden.
Begründung:
Das Thema Versorgungssicherheit hier streichen und in Nr. 214 aufnehmen
Siehe Antrag https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1584
Vorschlag zu (203)
Von Zeile 258 bis 263:
(203) Gesundheitsversorgung ist öffentliche Aufgabe. Sie muss dem Menschen und der Allgemeinheit zugutekommen und dient nicht dem Zweck, hohe Renditen zu erzielen. Öffentliches und beitragsfinanziertes Geld muss im System bleiben. Der Trend zur Privatisierung im Krankenhausbereich muss gestoppt werden. Bei privaten Kliniken und Pflegeheimen sollen Gewinnausschüttungen gesetzlich beschränkt werden. Gesundheitssysteme, die sich auf den Markt verlassen, sind teuer und ineffizient.
(203) Gesundheitsversorgung ist öffentliche Aufgabe. Sie muss dem Menschen und der Allgemeinheit zugutekommen. Ausreichende Kapazitäten und deren Finanzierung werden vom Bund, Ländern, Kommunen und Krankenversicherungen sichergestellt. Renditen dürfen nicht zu Lasten der Patienten, Versicherten und Mitarbeiter in den Gesundheitseinrichtungen erwirtschaftet werden. Eine Trägervielfalt gewährleistet eine dauerhafte Versorgung in allen Leistungsbereichen. Eine patienten- und bedarfsorientierte, intersektorale Versorgungsplanung ist unter Berücksichtigung lokaler Anforderungen zu etablieren. Das Gesundheitswesen ist so auszugestalten, dass es gezielt Anreize setzt, Prävention und Gesunderhaltung zu stärken und eine an den Ressourcen, Bedürfnissen und Präferenzen des Patienten orientierte Gesundheitsversorgung in den Vordergrund stellt.
Begründung:
Die Gesundheitsversorgung in staatlichen Systemen, wie England, Spanien, Italien oder Frankreich ist nicht besser und weisen deutliche Strukturen einen Zwei-Klassen-Medizin auf. Die aktuellen Symptome im Krankenhausbereich resultieren nicht primär aus der Privatisierung öffentlicher Krankenhäuser, weil die Gebietskörperschaften die Defizite nicht mehr tragen wollten oder konnten.
Ursache für den Kostendruck, der als Ökonomisierung wahrgenommen werden sind u.a.:
1. Strukturelle Unterfinanzierung im Investitionsgüterbereich durch die Bundesländer.
2. Personalkostensteigerungen wurden über viele Jahre nicht vollständig in der Berechnung der DRGs berücksichtigt und mussten durch Einsparungen „erwirtschaftet“ werden.
3. Krankenkassen stellen einzelne Fallgruppen bei der Abrechnung grundsätzlich strittig, um die eigenen „Kosten“ zu reduzieren. Dieses erhöht Bürokratiekosten im Krankenhaus zulasten der Patientenversorgung.
Vorschlag zu (204)
Von Zeile 264 bis 268:
(204) Gleichwertige Lebensverhältnisse bedeuten eine gute Gesundheitsversorgung in der Stadt und auf dem Land. Jeder Mensch muss Zugang zu medizinischer Hilfe haben, egal wo er lebt. Dafür müssen aber nicht alle Kliniken dieselbe Leistung anbieten. Durch ein Stufenmodell von der Basisversorgung bis hin zu Spezialkliniken kann die Versorgung im ländlichen Raum gestärkt und zeitgleich eine gute Qualität bei allen Behandlungen sichergestellt werden.
(204) Eine gute Gesundheitsversorgung ist Grundlage für gleichwertige Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land. Versorgungssicherheit im Notfall und Qualität der Leistungen werden sichergestellt egal wo der Mensch lebt. Eine gute Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen baut auf intersektoralen Versorgungsstrukturen, einer engen und abgestimmten Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gesundheitsberufe und Nutzung digitaler Lösungen auf.
Begründung
In Nr. 204 werden Versorgungssicherheit wird nicht primäre mit einer Konzentration der Krankenhausstrukturen sichergestellt, sondern mit intersektoralen Versorgungsstrukturen. Hierbei kann es zu einer Konzentration der Krankenhaussturen kommen, wobei dieses kein Selbstzweck ist, sondern der Sicherstellung der Versorgungssicherheit im Notfall und Qualität der Leistungen dienen muss.
Hieran sollte sich Nr. 206 als Nr. 205 direkt anschließen, die das Konzept konkretisiert.
Vorschlag zu (205)
Von Zeile 269 bis 279:
(205) Nur ein gut finanziertes Gesundheitssystem kann die Würde der Patient*innen und die Rechte der Beschäftigten gleichermaßen schützen. Die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens hat zu Fehlanreizen, erzwungener Kostenersparnis zulasten der Versorgungssicherheit und zu einer falschen Verteilung von Geldern geführt. Die Krankenhausfinanzierung muss neu gedacht und im Sinne der Versorgungssicherheit und -qualität auf die Fläche, auf eine gute Bezahlung für Beschäftigte, auf Vorsorge und auf Krisenresilienz ausgerichtet werden. Kliniken sollen nicht nur nach erbrachter Leistung, sondern nach ihrem gesellschaftlichen Auftrag finanziert werden. Dafür müssen die Fallpauschalen reformiert und um eine strukturelle Finanzierung ergänzt werden. Die Planung im Gesundheitssystem soll gestärkt werden und sektorenübergreifend erfolgen. Das bedeutet, dass stationäre und ambulante Versorgung zusammen gedacht und finanziert werden.
(205) Nur ein gut finanziertes Gesundheitssystem kann die Würde der Patient*innen und die Rechte der Beschäftigten gleichermaßen schützen. Bund, Länder, Kommunen und die Krankenversicherungen müssen entsprechend ihrer gesetzlichen Aufgaben die hierfür erforderlichen Finanzmittel zur Verfügung stellen. Ökonomische Fehlanreize die zu einer Fehlallokation der Ressourcen, angebotsinduzierter Nachfrage, Preis- und Qualitätsdumping führen, werden eliminiert. Innovative Finanzierungsmodelle führen zu einer patienten- und outcomeorientierteren Ressourcenallokation. Eine Vertrauenskultur der Vertragspartner ermöglich Bürokratieabbau und führt personelle und finanzielle Ressourcen der Versorgung zu
Begründung:
Das was als Kommerzialisierung wahrgenommen wird, sind durch Fehlanreize und Unterfinanzierung durch die Bundesländer erzeugte ökonomische Zwänge. Die in Nr. 205 genannten Lösungsvorschläge sind nicht per se falsch, aber nur einige von vielen Möglichkeiten. Im Grundsatzprogramm das Ziel, aber nicht der Weg im Detail vorgegeben werden.
Vorschlag zu (206)
https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1571
Von Zeile 280 bis 291:
(206) Eine bessere Vernetzung, Koordination und Zusammenarbeit über alle Berufsgruppen hinweg, wie sie zum Beispiel in Gesundheitszentren stattfindet, ist notwendig, um den Bedarfen der Patient*innen in einer älter werdenden Gesellschaft besser gerecht zu werden. Eine gut abgestimmte integrierte Versorgung, in der Ärzt*innen, Pflegekräfte und andere Heilberufe sowie ein gut ausgestatteter öffentlicher Gesundheitsdienst Hand in Hand zusammenarbeiten, muss darum zur Regel werden. Dabei helfen eine umfassende Versorgungsplanung, Gesundheitsberichterstattung und eine Stärkung der Gesundheits- und Versorgungsforschung. Heilmittelerbringer*innen und gesundheitsnahe Berufe sind ein essenzieller Teil unseres Gesundheitssystems und müssen finanziell besser abgesichert werden. Eine Stärkung der professionellen Pflege ist Voraussetzung für ein gutes Versorgungsnetz in der Fläche. Dafür braucht es eine Aufwertung und Ausweitung der Kompetenzen in Gesundheits- und Pflegefachberufen.
(206) Das Konzept der GRÜNEN Gesundheitsregion stellt in einem regional strukturierten und integrierten System stationärer und ambulanter Versorgung eine bessere Vernetzung, Koordination und Zusammenarbeit aller relevanten Berufsgruppen sicher. Ein gut ausgestatteter öffentlicher Gesundheitsdienst agiert als aktiver Koordinator der Gesundheitsversorgung in der Region. Eine Stärkung der professionellen ambulanten Krankenpflege ist Voraussetzung für ein gutes Versorgungsnetz in der Fläche.
Die teamorientierte und gleichberechtigte Zusammenarbeit unterschiedlicher Gesundheitsberufe führt zu mehr Kooperation und Vernetzung. Dieses begünstigt eine patientenorientierte und koordinierte Behandlung. Die intensive Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen ist auch zur Bewältigung der starken Zunahme chronischer sowie Lebensstil bedingter Erkrankungen in einer alternden Gesellschaft nötig. Dafür braucht es eine Ausweitung und Ausdifferenzierung der Kompetenzbereiche, zusammenhängend mit einer teilweisen Akademisierung in Gesundheits- und Pflegefachberufen. Eine umfassende Versorgungsplanung, Gesundheitsberichterstattung und eine umfassende Gesundheits- und Versorgungsforschung sind wichtige Elemente im Gestaltungsprozess.
Begründung
Das Konzept der GRÜNEN Gesundheitsregionen sollte explizit als Leitbild ins Zentrum gestellt werden.
Es sollte nicht die Förderung einzelner Berufs- oder Fachgruppen herausgestellt werden, sondern als generellen Auftrag an eine interprofessionelle Gesundheitsversorgung formuliert werden. In den Gesundheitsfachberufen sollte keine generelle Akademisierung gefordert werden, da man damit den Berufszugang für viele motivierte Bürger versperrt
Vorschlag zu (207)
https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1573
Von Zeile 292 bis 297:
(207) Gute Gesundheit und Pflege gibt es nur mit guten Arbeitsbedingungen. Altenpfleger*innen, Krankenpfleger*innen oder Hebammen und Geburtshelfer sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. In diesem Arbeitsbereich droht permanent die Gefahr von Überlastung und Überarbeitung. Sich um andere zu kümmern darf nicht krank machen. Es braucht mehr Personal, mehr Lohn und mehr Zeit. Der Staat trägt hier auch aufgrund des im Grundgesetz festgeschriebenen Sozialstaatsgebots eine besondere Verantwortung.
(207) Qualifiziertes und motiviertes Personal aller Gesundheitsberufe und ein ausreichender Personalschlüssel sind Grundlage einer guten Gesundheitsversorgung und Pflege. Voraussetzung hierfür sind gute Arbeitsbedingungen., die nicht zu Überlastung und Überforderung führen. Alle Berufsgruppen werden entsprechend ihrer Qualifikation und Verantwortung adäquat finanziert. Ein Preis- und Kostendumping im Personalbereich wird unterbunden. Aus- und Weiterbildung sämtlicher Gesundheitsberufe sind essenziell für die Qualität der Gesundheitsversorgung und Altenpflege und werden daher solidarisch finanziert
Begründung
Die bestehende Formulierung bezieht sich nur auf die Berufsgruppe Pflege und ist daher nicht sachgerecht. Die Forderung nach guten, nicht zu Überlastung und Überforderung führenden Arbeitsbedingungen sollte für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen gelten.
Gehälter müssen nach Qualifikation und Verantwortung, wie in allen Branchen und Bereichen differenziert sein. Wichtig ist aber die Unterbindung von Preisdumping im Personalbereich durch die GKV. Aus- und Weiterbildung sollte wie in allen Wirtschafts- und Verwaltungsbereichen vom Arbeitgeber und nicht vom Mitarbeiter finanziert werden.
Vorschlag zu (208)
Von Zeile 298 bis 302:
(208) Die Digitalisierung und Automatisierung kann helfen, den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu bekämpfen und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Mithilfe der Koordinierung und des Abgleichs von Kapazitäten und der Übernahme von unterstützenden Tätigkeiten durch Robotik und digitale Hilfsmittel kann mehr Zeit für die persönliche Arbeit mit Patient*innen gewonnen werden. Die Nutzung von Robotik und anderen KI-basierten Hilfsmitteln sollte verstärkt finanziell gefördert werden, es müssen einheitliche Standards für die Verwendung von KI etabliert werden sowie Trainings- und Ausbildungsprogramme für den Umgang mit KI/Robotik für Personal und Patient*innen verfolgt werden.
Begründung
Um die Nutzung von Robotik und anderen KI-basierten Hilfsmittel im Versorgungsalltag zu etablieren, bedarf es 1.) einer umfangreichen finanziellen Förderung fürForschung und Entwicklung und eines Forschungsprogramms „KI im Krankenhaus“. 2.) Einheitliche Standards für den Umgang mit KI (Datenstandards, Dateninteroperabilität, Schnittstelleninteroperabilität zum Gesundheitswesen). 3.) umfangreicher Ausbildungs- und Trainingsprogramme für medizinisches Personal & Patient*innen zur Schulung im Umgang mit den Technologien.
Vorschlag zu 209
https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_4_Zusammen_leben-8782/1574
Von Zeile 303 bis 308 einfügen:
(209) Solidarisch finanziert können die Herausforderungen der älter werdenden Gesellschaft, zunehmender chronischer und lebensstilbedingter Erkrankungen sowie und die Kosten des medizinischen Fortschritts am besten bewältigt werden. Indem alle Bevölkerungsgruppen und alle Einkommensarten in die Finanzierung über eine Bürgerversicherung einbezogen werden, können wir die Belastungen fair und für alle tragfähig ausgestalten. Gesundheit und Pflege muss allen Menschen gleich zur Verfügung stehen. Es darf keinen Unterschied beim Zugang nach Einkommen oder Versicherungsstatus geben. Krankenversorgung und Pflege gehen Hand in Hand, daher muss die Finanzierung von Kranken- und Pflegeversicherung gemeinsam erfolgen.
Begründung
Nicht nur die älter werdende Gesellschaft und die Kosten des medizinischen Fortschritts stellen Herausforderungen dar, sondern auch die Zunahme chronischer und lebensstilbedingter Erkrankungen. Es sollen nicht nur alle Bevölkerungsgruppen, sondern auch alle Einkommensarten (z.B. Vermietung & Verpachtung) einbezogen werden. Kranken- und Pflegeversicherung sollten in eine Versicherung zusammengeführt werden, damit eine (kranken-)pflegerische Versorgung im Alter aus einer Hand erfolgen kann.
Vorschlag zu (210)
(210) Gute Gesundheitspolitik bedeutet die Vermeidung von Erkrankungen und von Pflegebedürftigkeit. Prävention und Gesundheitsförderung sind deshalb Querschnittsaufgaben, die in allen Politikbereichen verfolgt werden müssen. Prekäre Lebensverhältnisse machen in vielen Fällen krank. Menschen, die in Armut leben, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit zu erkranken und oft einen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem. Eine gute Sozialpolitik ist Teil einer umfassenden Gesundheitsvorsorge. beginnt mit Prävention und Gesundheitsförderung. Ziel ist der Erhalt bzw. die Wiedererlangung von Gesundheit, einer größtmöglichen Selbstständigkeit und Lebensqualität unabhängig von Einschränkungen und Alter. Ein gutes Gesundheitswesen achtet dabei individuelle Lebensentwürfe und orientiert sich maßgeblich am Patientenwillen. Prävention und Gesundheitsförderung muss als Querschnittsaufgabe über alle Politikbereiche im Sinne des „Health in All Policies“-Ansatzes, ganzheitlich und umfassend verfolgt werden. Dabei ist besonders zu beachten, dass Menschen in prekären Lebensverhältnissen eine höhere Wahrscheinlichkeit zu erkranken und oft einen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem haben.
Vorschlag zu (212)
(212) Die digitale Verfügbarkeit von Patienti*innen-Daten und Infektionswegen kann Bürger*innen-Rechte nicht nur schützen, sondern auch sichern.Die Chancen der Digitalisierung gilt es sowohl bei der Organisierung der Gesundheitsversorgung, im Pflegebereich als auch bei der Verwaltung von Gesundheitsdaten und bei der individuellen Prävention zu nutzen. So wird auch in Zeiten des demographischen Wandels ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem erhalten. Darüber hinaus bietet die Analyse von digitalen Gesundheitsdaten enorme Chancen für die Versorgungsentwicklung. Alle relevanten Akteure der Forschung (Universitäten, Kliniken, Krankenversicherungen, forschende Industrie etc.) müssen Zugang zu diesen Daten haben. Eine leichthandhabbare freiwillige Datenspende von Patient*innen an die Forschung ist wichtig. Real World Evidence sollte in Zukunft verstärkt Bedeutung zukommen, um die Versorgungsrealität bei Entscheidungen mit zu berücksichtigen. Außerdem muss stets nach der Vereinheitlichung von Datenstandards gestrebt werden. Aufgrund der Sensibilität von Gesundheitsdaten kommt dem Datenschutz dabei eine herausragende Rolle zu. Gerade deshalb sollte die Infrastruktur von
Begründung
Das Grundsatzprogramm sollte nicht tagespolitisch angelegt sein. Daher den Begriff Infektionswege streichen. Die Digitalisierung bietet die Chance wichtige Daten der Versorgungsrealität zur Verfügung zu stellen und diese für die Weiterentwicklung von Diagnostik- und Behandlungsverfahren, sowie deren Nutzenbewertung heranzuziehen.
Vorschlag zu (214)
Von Zeile 335 bis 337:
(214) Leistungen, die medizinisch notwendig sind und deren Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist, müssen von der Solidargemeinschaft übernommen werden. Medikamente, die der Gesellschaft insgesamt dienen, dürfen nicht patentiert sein. Es braucht weltweit eine Versorgungsicherheit mit zentralen Arzneimitteln und Medizinprodukten. Essenzielle Medikamente und Medizinprodukte müssen auch in Europa in ausreichender Menge produziert werden und ihre Verteilung muss sich an der medizinischen Notwendigkeit orientieren. Alle Arzneimittel und Medizinprodukte müssen über den gesamten Lebenszyklus in Wirkung und Produktion sicher sein, egal ob es sich um Generika oder Originalprodukte handelt. Einheitliche Qualitätsprüfungen müssen unabhängig vom Produktionsstandort erfolgen. Sie sind durch unabhängige Institutionen, die mit eigener Datengrundlage arbeiten, vorzunehmen. Ein ausreichender Patentschutz fördert Innovationen, darf aber der Versorgungssicherheit nicht entgegenstehen.
Begründung
Das Thema Versorgungssicherheit bei Arzneimittel und Medizinprodukten aus No. 202 wurde hier aufgenommen und konkretisiert. Ohne Patentschutz wird es keine umfangreichen Investitionen in Forschung und Entwicklung geben. Im Rahmen von Kooperationsprojekten von Staat und Industrie könnten neue Modelle entwickelt werden, um die (globale) Versorgungssicherheit sicherzustellen.
Von mir empfohlene Unterstützung
Hannah Stelberg (KV Köln)
(201) Oberste Aufgabe jeder Gesundheitspolitik ist es, die Würde der und des Einzelnen auch in Krankheitsfällen, Notfällen und Ausnahmesituationen zu wahren und gleichzeitig Krankheiten und Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Gesundheit und Pflege sind zentrale Pfeiler der Daseinsvorsorge. Gesundheit und Pflege sind zentrale Pfeiler der Daseinsvorsorge. Dabei ist Gesundheit als ein Zustand psychischen, sozialen und körperlichen Wohlbefindens zu verstehen und nicht nur als Abwesenheit von Krankheit. Oberste Aufgabe jeder Gesundheitspolitik ist es daher, Gesundheit zu fördern, zu wahren und zu stärken sowie Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Sie muss außerdem die Rahmenbedingungen schaffen, um im Krankheitsfalle das bestmögliche Wohlbefinden aus Sicht der Betroffenen zu erreichen. Die Würde der und des Einzelnen ist auch in Krankheitsfällen, Notfällen und Ausnahmesituationen zu wahren. Es ist öffentliche Aufgabe, jedem Menschen, unabhängig von Alter, Einkommen, Geschlecht, Herkunft, sozialer Lage oder etwaiger Behinderung sowie vom Wohnort, Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Versorgung zu garantieren. Die Versorgung muss dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen, den medizinischen Fortschritt berücksichtigen und auch den Bedarfen von besonders verletzlichen Personengruppen gerecht werden.
Begründung
Einleitender Satz ist nicht verständlich, gerade die Eingangsformulierung muss prägnant und aussagekräftig sein. Gleichzeitig ist es wichtig, den Gesundheitsbegriff nach WHO-Definition aufzugreifen, anstatt der veralteten Ausrichtung des Gesundheitsbegriffs als reine Abwesenheit von Krankheit zu folgen.
Vorschlag von Karoline Otte
Von Zeile 298 bis 302:
(208) Die Digitalisierung und Automatisierung kann helfen, den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu bekämpfen und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Mithilfe der Koordinierung und des Abgleichs von Kapazitäten und der Übernahme von unterstützenden Tätigkeiten durch Robotik und digitale Hilfsmittel kann mehr Zeit für die persönliche Arbeit mit Patient*innen gewonnen werden.
(208)
Die Digitalisierung, die Automatisierung und der Einsatz von Robotik kann die Arbeit im Gesundheitswesen unterstützen. Auch spezifisch vom Einsatz künstlicher Intelligenz und von der Wegbarmachung der Telemedizin kann unser Gesundheitswesen profitieren. Arbeitsbedingungen und Patient*innenversorgung können so verbessert werden.
Begründung
Hier wird suggeriert, dass Stellen im Gesundheitswesen eingespart werden können, das ist aber nicht das Ziel. Durch das verbessern von Arbeitsbedingungen können hoffentlich mehr Menschen für eine Karriere im Gesundheitswesen begeistert werden und Personalschlüssel können eher erhöht, als verringert werden. Der Einsatz künstlicher Inteligenz sollte hier benannt werden, statt nur spezifisch vom „Abgleich von Kapazitäten“ zu sprechen, weil hier die potenziellen Einsatzbereiche noch wesentlich größer sind. Telemedizin als Zweig der Digitalisierung im Gesundheitswesen sollte als Instrument zur besseren Patient*innenversorgung extra aufgeführt werden.
Vorschlag von Karoline Otte
Von Zeile 341 bis 342 einfügen:
Sicherstellung von ärztlich vorgenommenen Schwangerschaftsabbrüchen. Das ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung und Selbstbestimmung von Frauen.
(xxx) In der Medizin wird immernoch maßgeblich vom männlichen Körper ausgegangen. Die medizinischen Unterschiede, die aus der Vielfalt biologischer und sozialer Geschlechter herruhen, müssen in der Medizin bei Forschung und Praxis Anerkennung und Berücksichtigung finden.
In die Zukunft wirtschaften von
Friedrich Thimme
Mich interessiert, was ihr davon haltet. Wenn du ihn unterstützen willst, geht das glaube ich ganz einfach über diesen Link.
Du kannst Interessierten folgenden Link schicken, damit sie den Antrag dort unterstützen können:
https://beteiligung.gruene.de/3gsp/Kapitel_2_In_die_Zukunft_wirtschaften-55718/1858
Änderungsvorschlag
Text
Von Zeile 179 bis 185 löschen:
(124) Die Unabhängigkeit der europäischen Zentralbank ist ein hohes Gut. Sie gilt es zu bewahren. Krisen haben jedoch gezeigt, dass eine alleinige Ausrichtung auf das Ziel der Preisniveaustabilität ein zu enges Mandat für die Geldpolitik ist. Daher sollte die EZB, wie andere Zentralbanken auch, gleichberechtigt auch das Ziel der Wohlstandsmehrung und eines hohen Beschäftigungsstands verfolgen. Solange die Unabhängigkeit der Zentralbank gesichert ist, sollte es zulässig sein, dass die Notenbank in schweren Krisen die Liquidität der Staaten garantiert.
Grundeinkommen von Grünes Netzwerk Grundeinkommen
das Grundeinkommen ist nicht zuletzt seit Beginn der Corona-Krise in aller Munde. Wir vom Grünen Netzwerk Grundeinkommen wollen, dass die Idee des Grundeinkommens in das Grundsatzprogramm der Grünen aufgenommen wird. Darum veranstalten wir zur Zeit eine Reihe von Sommertalks. Und wir haben Änderungsvorschläge für das Grundsatzprogramm gesammelt, die sich alle mit dem Grundeinkommen beschäftigen .
Wenn auch ihr denkt, dass das Grundeinkommen Grundsatz werden sollte, würden wir uns sehr freuen, wenn ihr diesen Änderungsvorschlägen eure Stimme gebt! Bis zum 31.07.20 kann noch abgestimmt werden.
Euer Grünes Netzwerk Grundeinkommen
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Du möchtest wissen warum wir das hier überhaupt tun? Hier findest du alle Informationen zum Grundsatzprogramm und dem Prozess dahinter:
https://www.gruene.de/artikel/alle-informationen-zum-programmprozess