Wir brauchen für Harburg eine Ausbildungsoffensive

„Mehr Prämien, mehr überbetriebliche Ausbildung und ein 365-Euro-Ticket“

Wer einen Ausbildungsplatz sucht oder anbieten möchte, hat es in Niedersachsen aktuell so schwer wie nie. Zu diesem Ergebnis kommen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Niedersachsen gleichermaßen. „Das spüren auch die Betriebe und alle Ausbildungswilligen die jungen Leute bei uns in Harburg“, sagt der Landtagsabgeordnete Detlev Schulz-Hendel. Die Corona Pandemie verschärft dabei die seit langem bestehenden Probleme. Landesweit ging die Zahl der betrieblichen Ausbildungen um 13 Prozent zurück; um einen Ausbildungsplatz beworben haben sich 10 Prozent weniger, so die Zahlen der IHK. Deshalb gilt es aus Sicht der Grünen gerade die überbetriebliche Ausbildung zu fördern, gleichzeitig aber auch die anschließende Übernahme in Betriebe. 

„Seit Jahren gibt es nicht genügend Ausbildungsplätze in Niedersachsen. Besonders kleinere Betriebe haben es schwer. Daher muss die Politik in Zeiten von Corona-Lockdown Betrieben und jungen Menschen eine Perspektive aufzeigen. Aus der Corona-Krise darf keine neue Fachkräfte-Krise werden“, betont Schulz-Hendel. „Der Aktionsplan Ausbildung des Landes greift zu kurz und muss ergänzt werden, auch mit mehr finanzieller Unterstützung.“ 

Auch im Landkreis Harburg hat sich die Ausbildungssituation durch die Corona-Pandemie und den Lockdown noch weiter verschärft.

Die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen im Landtag hat deshalb einen Antrag auf den Weg gebracht, der die Defizite für die Ausbildungsförderung beheben soll. „Wir schlagen vor, überbetriebliche Ausbildungsgesellschaften nach dem Vorbild von Bremen zu fördern. Wir wollen die Ausbildungsprämie auf 600 Euro pro Monat für 2.000 weitere Ausbildungsplätze erhöhen und ein 365-Euro-Jahresticket für Busse und Bahnen für junge Menschen, inklusive natürlich aller Auszubildenden“, erläutert Schulz-Hendel. 

Die Grünen sehen sich auch durch den DGB-Ausbildungsreport 2020 bestärkt: 72 Prozent, also fast drei Viertel der Auszubildenden, zeigen grundsätzliches Interesse an einem 365-Euro-Ticket. Für den Wechsel in Betriebe nach einer Ausbildung außerhalb eines Unternehmens verweisen die Grünen auf das Bremer Modell. „Bremen zeigt, dass Übernahmeprämien für Unternehmen und Auszubildende gut funktionieren,” erklärt Schulz-Hendel.

Detlev Schulz-Hendel, MdL
Sprecher für Wirtschaft und Verkehr
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Niedersachsen  
Hannah-Arendt-Platz 1  
30159 Hannover
T: 0511/3030-3308
E-Mail: Detlev.Schulz-Hendel@lt.niedersachsen.de

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Ein Kommentar

  1. Umgekehrt haben auch viele Unternehmen Probleme ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Vielleicht hilft hier eine kleine „Metropolregion-Initiative“ zwischen dem LK Harburg und dem Bezirk HH Harburg. Im Bezirk Harburg suchen immer wieder Schulabgänger einen Ausbildungsplatz. Warum sollten diese nicht mit der Bahn nach Winsen, Hittfeld, Buxtehude oder Buchholz (Fahrtkostenzuschuss) fahren. In Hamburg (über das Bildungswerk der Wirtschaft) gibt es ein Netzwerk SchuleWirtschft, auch im Bezirk Harburg. Hier können sich sicherlich auch Unternehmen aus dem Landkreis Harburg engagieren und Kontakte zu den Schulen aus dem Bezirk Harburg knüpfen.